Ökozid" wird auf dem UN-Afrika-Gipfel zur obersten Priorität erklärt

Zusammenfassung:

  • Die afrikanischen Umweltminister haben sich formell darauf geeinigt, Ökozid in die Umweltprioritäten des Kontinents für den Zweijahreszeitraum 2025-2027 aufzunehmen. Die Entscheidung, die von S.E. Dr. Abu Bakr Al-Harim, dem libyschen Umweltminister und derzeitigen Präsidenten der Afrikanischen Umweltministerkonferenz (AMCEN), bestätigt wurde, wurde auf der 20. ordentlichen Tagung der Konferenz getroffen und markiert das erste Mal, dass Ökozid von einem UN-Forum ausdrücklich als strategische kontinentale Priorität anerkannt wurde.

  • Die Minister kamen überein, einen Ad-hoc-Ausschuss einzusetzen, der im Zeitraum 2025-2027 die Einstufung der Zerstörung von Massenökosystemen als Verbrechen prüfen soll. Die Ergebnisse werden auf der nächsten ordentlichen Tagung des AMCEN förmlich geprüft. 

  • Die Demokratische Republik Kongo (DRK) hat eine zentrale und beständige Rolle dabei gespielt, diese Diskussion voranzutreiben. Als erster afrikanischer Staat, der die internationale Kampagne zur Kriminalisierung von Ökozid vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) unterstützt hat, hat die DR Kongo Anträge eingebracht, Ministertreffen einberufen und den hochrangigen Dialog zu diesem Thema in mehreren globalen Foren geführt.

  • Sowohl die Republik Kongo als auch Burundi schlossen sich der DR Kongo an und unterstützten in ihren nationalen Erklärungen auf der AMCEN die Anerkennung von Ökozid als internationales Verbrechen.

"Zu lange ist die Zerstörung der Ökosysteme Afrikas ungestraft geblieben, während die Gemeinden unter den Folgen leiden", sagte Ève Bazaiba, Staatsministerin und Ministerin für Umwelt und nachhaltige Entwicklung der Demokratischen Republik Kongo. "Die Aufnahme von Ökozid als kontinentale Priorität bedeutet, dass wir nicht mehr nur einen Wandel fordern, sondern die Agenda mitgestalten. Dies ist ein praktischer Schritt, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen für die Umweltzerstörung zur Rechenschaft gezogen werden, und um unsere Menschen, unsere Ressourcen und unsere Zukunft zu schützen."

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