ONLINE: Donnerstag, 4. Dezember, 15:00 Uhr MEZ
Am 23. Juli 2025 veröffentlichte der Internationale Gerichtshof (IGH) sein Gutachten zu den Verpflichtungen der Staaten im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Dieses Gutachten, das auf Antrag einer Resolution der UN-Generalversammlung unter Federführung von Vanuatu und anderen Staaten erstellt wurde, ist ein Meilenstein für die Klärung der rechtlichen Pflichten der Regierungen zur Verhinderung und Behebung von Klimaschäden.
Diese Entwicklung folgt auf das Gutachten des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte (IACtHR) vom Juli 2025, in dem der Klimanotstand als Menschenrechtskrise anerkannt und der Umweltschutz als Norm des zwingenden Rechts (jus cogens) bestätigt wurde. Die Gutachten des IGH und des IACtHR deckten Compliance-Lücken auf, darunter die schwache Durchsetzung des Pariser Abkommens, und stärkten die rechtlichen Grundlagen für Klimapolitik und Umweltschutz weltweit.
Jugendbewegungen wie World's Youth for Climate Justice (WYCJ) und Pacific Islands Students Fighting Climate Change (PISFCC) spielten eine zentrale Rolle bei der Erreichung dieser rechtlichen Durchbrüche. Es gelang ihnen, Regierungen, Zivilgesellschaft und öffentliche Meinung zu mobilisieren, um das Verfahren vor dem IGH zu sichern, und sie zeigten, wie jugendgeführte Diplomatie und Interessenvertretung die internationale Rechtsprechung beeinflussen können, um globale Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben.
Die Stellungnahmen des IGH und des IAGMR bieten jungen Menschen weltweit – insbesondere in Afrika und im globalen Süden – nun Rechtsprechungspräzedenzfälle, um Rechtsstreitigkeiten, Interessenvertretung und politisches Handeln voranzutreiben. Diese Stellungnahmen verleihen Forderungen nach Rechenschaftspflicht Legitimität, stärken die Generationengerechtigkeit und ermöglichen es jungen Menschen, sich auf allen Ebenen für eine stärkere rechtliche Anerkennung von Ökozid einzusetzen.
Die Stellungnahmen stehen auch im Zusammenhang mit Initiativen wie der Kampagne zur Anerkennung von Ökozid als fünftes internationales Verbrechen gemäß dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC). Die jüngsten Entwicklungen auf der COP30 und innerhalb der europäischen Institutionen – darunter die Arbeit des Europarats zur Regulierung von Ökozid und die Fortschritte bei der EU-Ökozid-Richtlinie – zeigen einmal mehr, dass die rechtliche Anerkennung schwerer Umweltschäden zunehmend an Dynamik gewinnt.
Redner:
Paola Vitale
Y4EL-Kernteam
Carola Brand
Y4EL-Kernteam und WY4CJ-EU-Front-Aktivistin
Alexandre Chao Viso
Y4EL-Kernteam und WY4CJ-Aktivist
Thomas Csillag Finger
SESA-Botschafter für Lateinamerika
Léa Weimann
Co-Leiterin Y4EL
Niccolo’ Delporto
Moderator, Y4EL-Kernteam